Das Kölner Atelier Theater bildete am 14. November wieder den Rahmen für den halbjährliche Automotive Talk Köln. René Hermann, Herausgeber von Aftermarket-Update.de , hatte erneut hochkarätige Top-Speaker aus den Bereichen Automobil- und Teilehandel sowie dem Aftermarket eingeladen. Diese gewährten dem zahlreich erschienenen Publikum aus Kfz-Branche und Aftermarket tiefe Einblicke in die Anstrengungen ihrer Unternehmen in den Bereichen Marketing, Teilehandel und Nachhaltigkeit. Daneben bot die Veranstaltung reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und für Diskussionen, welche die Besucher und die Speaker intensiv für einen regen Austausch im Foyer des Traditionstheaters nutzten.
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Mehr Erfolg durch Chaos
Immer mehr Unternehmen von der Werkstatt bis zum Automobilhersteller nutzen heute die diversen Social-Media-Kanäle, um Kontakte zu den Verbrauchern zu pflegen, neue Produkte zu promoten oder als Image-bildende Maßnahme. Niels Klamma, Head of Marketing bei Toyota/Lexus, und Sarah Mooslechner, Head of Strategie und Social Media bei The &Partnership, zeigten im ersten Vortrag des Abends mit dem Titel „Social Media out of Control“, wie ein Weltkonzern wie Toyota über Social Media ein komplettes Re-Branding der Marke erfolgreich umsetzte. Anlass für die Kampagne war die Forderung der Unternehmensführung nach mehr Emotionalität in der Marke Toyota. „Unser Problem war nicht die Bekanntheit, sondern die bislang geringe Emotionalität der Marke“, so Niels Klamma zum Einstieg.
„Es ging dabei nicht darum, die Marke bekannter zu machen, das braucht Toyota nicht, sondern im Rahmen eines Re-Branding der Marke Toyota eine Transformation der Markenwahrnehmung zu erreichen“, beschrieb Sarah Mooslechner.
In ihrem Vortrag beschrieben beide, wie man die Kunden in Zukunft an den Touchpoints vor allem in den sozialen Medien abholen will und wie man mit kontrolliertem Chaos die Menschen dort erfolgreich erreicht.
Mehr Kundenbindung durch Automatisierung
Ben Waller vom britischen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen icdp beleuchtete in seinem Vortrag die Entwicklung im Bereich der Geschäftsmodelle für Autoabonnements und wie die Grenzen zwischen Vermietung, Abonnement und langfristigen, gebündelten Leasingangeboten verschwimmen. Neben Abonnement-Spezialisten und Start-ups drängen auch viele etablierte Vertriebskanäle in diesen Bereich, darunter Automobilhersteller, Händler, große Tagesmietunternehmen und Leasing-Kanäle. Waller zeigte auf, wie man durch Automatisierung von Prozessen Kunden- und Umsatzverluste verringern und die Customer Journey so begleiten kann, dass die Kundenbindung erhalten bleibt. Die fortlaufende Interaktion mit einem Abonnementkunden etwa, die über Apps, Plattformen und vernetzte Fahrzeuge möglich ist, ermöglicht kreativere Wege, die Kundenbedürfnisse zu verstehen und darauf zu reagieren. Ben Waller zeigte außerdem verschiedene Beispiele, wie in verschiedenen Abonnementmodellen die Kundenbindung hoch und gleichzeitig die Kosten niedrig gehalten werden können.
Nachhaltigkeit im Großunternehmen
Wie will ein großes Unternehmen wie Schaeffler Automotive Aftermarket sein großes Ziel der Klimaneutralität bis 2040 erreichen? Manuela Herrmann erläuterte die Gründe und Schritte für die angestrebte Nachhaltigkeit im Unternehmen und wie dies in der Unternehmensstrategie verankert ist. Dazu hat man zehn Handlungsfelder in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung definiert. So soll Klimaneutralität nicht nur im Produktionsprozess, sondern auch in den Lieferketten, im Einkauf oder über eine höhere Energieeffizienz, aber auch über „grüne Produkte“, etwa durch Remanufacturing, erreicht werden. Aber auch soziale Aspekte, von Diversität bis Arbeitschutz, bis in die Lieferketten hinein finden sich in der Strategie. Letztendlich ist natürlich auch die Unternehmensführung in den Strategieplan involviert. Wie genau und welche Schritte das Unternehmen geplant oder bereits eingeleitet hat, führte Manuela Herrmann in ihrem Vortrag aus. Lesen Sie mehr zum Thema Nachhaltigkeit im Aftermarket
Was mit Fahrzeugdaten möglich ist
Tina Rauschenbach von der Datenplattform Caruso ließ es sich trotz Corona-Erkrankung nicht nehmen, ihren Beitrag beim Automotive Talk Köln zu leisten und wurde online auf die Bühne des Atelier-Theaters zugeschaltet. Sie zeigte auf, wie Connected Car-Daten bereits heute für die Entwicklung von innovativen und personalisierten Diensten und Anwendungen genutzt werden. Immerhin wären heute schon 80 Prozent der Autofahrer bereit, ihre Fahrzeugdaten mit Dritten zu teilen, wenn es einen entsprechenden Anreiz gibt. Anhand konkreter Beispiele aus Versicherungsanwendungen, etwa zur Lokalisierung und Wiederbeschaffung eines gestohlenen Fahrzeugs oder dem automatischen Auslösen eines Schadensprozesses nach einem automatischen Emergency Call aus einem Fahrzeug, konnte Tina Rauschenbach den Nutzen der Extended Vehicle-Technologie eindrucksvoll darstellen.
Schritte zur Digitalisierung
Daten standen auch im Beitrag von David Wuttke von der Europart Holding GmbH im Mittelpunkt. Er beschrieb die Bestrebungen von Europas größtem Ersatzteilhändler für Nutzfahrzeuge, wie mittels effizienter Stammdatenpflege, einer Bereinigung der bislang eingesetzten unterschiedlichen Systeme sowie Straffung der Kommunikations- und Entscheidungsprozesse die Nutzung des Online-Shops kundenfreundlicher, die Inhalte umfangreicher und sicherer und neben den Artikeldaten auch die Standort-, Lieferanten- und Kundendaten in das System eingebunden werden können. Aber auch der Datenfluss im Unternehmen oder die Anpassung und Optimierung verschiedener Prozesse soll bei der Digitalisierung des Gesamtprozesses im Unternehmen bis 2026 helfen.
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Lesen Sie mehr zum Thema: Automotive Talk Köln. Sie haben den AMtalk im November verpasst? Dann freuen Sie sich auf die nächste Ausgabe am 23. April 2024 im Atelier Theater in Köln. Es gibt bereits Early Bird Tickets auf: AMtalk.de